BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Natur 2: Ökologische Leistung im Energiepflanzenanbau

Region: Bioenergie-Region Wendland-Elbetal
Beschreibung:

Das Projekt Natur 2 - Ökologische Leistung im Energiepflanzenanbau hatte zum Ziel, den Nutzen des Biomasseanbaus für den Erhalt der Artenvielfalt zu erhöhen. Der Fokus lag dabei auf dem Feldvogelschutz. Am Beispiel der Gemarkungen zweier Dörfer wurde untersucht, welche Flächen für Anpassungen im Biomasseanbau geeignet sind, um den ökologischen Wert zu erhöhen, und wie diese Maßnahmen aussehen könnten. Die gezielte Auswahl der Flächen und konkrete Empfehlung stellt gegenüber den bisher für Extensivierungen zufällig und unzusammenhängend bereitgestellten Flächen eine qualitative Verbesserung dar. Die Fachleute stimmten sich individuell mit den Landwirten ab und berieten sie zu den konkreten Anbaumöglichkeiten. Die Wirtschaftlichkeit auf einzelbetrieblicher Ebene wurde berücksichtigt. Da allerdings im Zeitraum des Projekts umfangreiche Änderungen in der Agrarförderung sowohl EU-weit (Stichwort „greening“) als auch auf Landesebene erfolgten, war eine definitive Aussage zur Wirtschaftlichkeit der Extensivierungen schwierig.

Begleitend wurde der deutsche Nachhaltigkeitsindikator für Artenvielfalt auf die lokale Ebene übertragen und dort weiterentwickelt. Ziel war es, einen ersten quantitativen Unterschied im Artenvorkommen der beiden Orte nachweisen zu können. So kann der Nutzen der gezielten ökologischen Leistungssteigerung im Biomasseanbau dargelegt werden. Die Landwirte werden durch den nachgewiesenen Erfolg belohnt und zu weiteren Extensivierungsmaßnahmen motiviert. Die Dorfbevölkerung und die Gemeinde können von dem Nutzen eines ökologisch wertvollen Energiepflanzenanbaus überzeugt werden und der Ort kann sich als vorbildliches Modelldorf für Bioenergie und Naturschutz präsentieren.

Ausgewählt wurden die Gemarkungen um die Orte Zernien und Quickborn, in denen Biogasanlagen betrieben werden. Quickborn liegt im Elbvorland und an der ökologisch hochsensiblen Schutzzone C des Biosphärenreservats. Die Gemarkung um Zernien ist landwirtschaftlich geprägt (v. a. Kartoffelanbau), mit ausgewiesenen Flächen für den Schutz des Ortolans. Die Gemeindevertreter aus Zernienwählten den Bienenschutz als Leitthema für die öffentliche Diskussion und die Aktionen mit den Bewohnern im Ort.

Die Landwirte und Biogasanlagenbetreiber engagierten sich im Anbau von Wildpflanzen für die Biogasanlage, dem Anlegen von Blühstreifen (darunter einer Hummelfläche in Kooperation mit dem NABU) und der Wasserrückhaltung auf Grünlandflächen im Elbvorland. Die Extensivierungsflächen werden auch nach Projektende zu einem großen Teil erhalten.

Mit Feldexkursionen, Fachveranstaltungen und Dorfaktionen fand eine lebendige Öffentlichkeitsarbeit in beiden Orten statt. Im Sommer 2015 wurden beide Orte als Modelldörfer für Bioenergie ausgeschildert. Quickborn ist darüber hinaus mittlerweile auch energetisch betrachtet ein Bioenergiedorf.

Auf der Website der Bioenergie-Region www.bioenergie-wendland-elbetal.de finden sich Beiträge zu dem Projekt sowie ein ausführlicher Sachbericht des Projektbüros der Biologinnen Petra Bernardy und Krista Diewiaty, die mit der fachlichen Begleitung des Projekts und der lokalen Anpassung des Nachhaltigkeitsindikators beauftragt waren.

Ansprechpartner: Petra Bernardy
Telefon: 05862 - 94 14 29
WWW: zur Website des Projektes
Projektzeitraum: 01.01.13 - 01.02.15
Kategorien:Betroffene Wertschöpfungskette:
  • Biogas
Ebene des Stoffstroms:
  • Biomassebereitstellung
Weitere Kategorien:
  • Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
  • Bioenergiedorf / Bürgerbeteiligung
  • Naturschutz & Landespflege