BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Zusammenarbeit mit der Komplementärregion zu überregionalen Stoffkreisläufen

Region: Bioenergie-Region Südoldenburg
Beschreibung:

Aufgrund der Nährstoffüberschüsse in der Bioenergie-Region Südoldenburg und des Nährstoffbedarfs in der Region Braunschweig bot es sich an, zwischen diesen beiden Regionen einen Nährstoffaustausch zu etablieren, der unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten dauerhaft zu einer Verbesserung gegenüber Ausgangssituation in beiden Regionen beiträgt.

Im Hinblick auf die Zusammenarbeit galt es zunächst auszuloten, inwiefern die Landwirte, die bislang mit Mineraldünger gearbeitet hatten, bereit waren auf Wirtschaftsdünger umzusteigen beziehungsweise diesen in ihren Biogasanlagen einzusetzen. In diesem Bereich gab es zunächst große Vorbehalte. Es musste erst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, informiert und aufgeklärt werden. Dies geschah in erster Line in enger Abstimmung mit dem Projektmanagement und den Bearbeitern des Teilprojektes „Effizienz der Stoffströme“ durch die beiden Projektpartner vor Ort aber auch durch Nährstoffbörsen aus der Region Südoldenburg, die zu Beginn der zweiten Projektphase, Anfang 2013 erste Transporte zu ausgewählten Landwirten organisierten. Das war notwendig, um einen Erfahrungsaustausch zwischen den Regionen anzustoßen. Die Erfahrungen der Südoldenburger Landwirte, im Umgang mit Gülle auf ihren Futteranbauflächen, mussten an die Ackerbauern weiter getragen werden. Bei der Veranstaltung zum Thema „Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Ackerbauregionen“ in der Partnerregion im Januar 2015 war jedoch zu merken, dass die Bereitschaft Gülle, Festmiste und Hühnertrockenkot einzusetzen, gewachsen war. Die Landwirte hatten ihren ersten eigenen Erfahrungen gemacht oder sich mit Nachbarn darüber austauschen können. Aber auch Maschinenvorführungen, die das Projekt im Sommer 2014 zusammen mit Lohnunternehmern und Maschinenringen durchgeführt hatten, waren notwendig um zu zeigen, dass mit moderner Technik die Ausbringung von Wirtschaftsdünger bodenschonend und emmissionsarm durchgeführt werden kann. Dadurch konnten die anfänglichen Befürchtungen, dass durch Emissionen die Nachbarschaft verärgert werden könnte, entkräftet werden.

Wichtige Erfahrungen, die die Bioenergie-Region durch die Zusammenarbeit gewonnen hat waren:

  • die Notwendigkeit eines verantwortungsbewusst organisierten Austausches,
  • die Sicherstellung, dass zugesicherte Nährstoffgehalte in den gelieferten Frachten auch     enthalten sind,
  • die ökologische Verträglichkeit der Transporte.

Vor diesem Hintergrund sollen die zu transportierenden Stoffe möglichst wenig Wasser enthalten. Die verschiedenen Möglichkeiten der Aufbereitung wurden im Teilprojekt „Effizienz der Stoffströme“ analysiert und weiterentwickelt. Eine weitere wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Beschaffenheit der Transportmittel. Diese müssen möglichst modern und emissionsarm sein. Ein wichtiger Schritt war die Entwicklung von Kombilinern, die auf dem Hinweg Wirtschaftsdünger in die Ackerbauregionen transportieren und auf dem Rückweg Getreide oder andere Schüttfrachten zurück transportieren können.   Dadurch konnte neben der Optimierung der ökologischen Verträglichkeit auch eine Kostenreduzierung im Nährstoffkreislauf erreicht und Leerfahrten reduziert werden.

Mit Hilfe der Partnerregion konnte die effiziente und ökologisch sinnvolle Kaskadennutzung von Stoffen weiter ausgebaut werden und so zu einer Steigerung der Wertschöpfung in beiden Regionen führen.

Ansprechpartner: Kathrin Albers
Telefon: 04441.8538911
WWW: zur Website des Projektes
Projektzeitraum: 01.08.12 - 31.07.15
Kategorien:Betroffene Wertschöpfungskette:
  • Biogas
Ebene des Stoffstroms:
  • Biomassebereitstellung
  • logistik_und_vermarktung
Weitere Kategorien:
  • Bildung & Wissenstransfer
  • Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
  • Netzwerke / Organisation
  • Naturschutz & Landespflege