BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Alternative Anbaukonzepte für Energiepflanzen

Region: naturkraft-region Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder
Beschreibung:

In der naturkraft-region spielt der Anbau von Energiepflanzen zur Erzeugung von Biogas eine bedeutende Rolle. Unter den angebauten Energiepflanzen dominiert aktuell der Silomais. Dieser liefert aufgrund hoher Biomasse- und Methanausbeuten stabile Erträge, wird aber hinsichtlich der ökologischen  Auswirkungen zunehmend kritisch beurteilt. Der Klimawandel und die damit verbundene Zunahme an Wetterextremen können negative Effekte zusätzlich verstärken.

Die Integration von Mais in alternative Anbaukonzepte sowie der Anbau alternativer Pflanzenarten bieten eine Möglichkeit, den Substratbedarf bestehender und auch eventuell neuer Biogasanlagen zu decken. Daran anknüpfend richtete sich das Projektziel auf die Verbreitung und langfristige Etablierung von Wirtschaftsweisen,

  • welche ökonomische und ökologische Aspekte in sinnvoller Weise miteinander verbinden,
  •  welche in besonderem Maße zu einer Verbesserung des Schutzes von Boden, Wasser und Umwelt beitragen,
  • welche an regionale Anbaubedingungen angepasst sind,
  • welche die prognostizierten Folgen des Klimawandels berücksichtigen,
  • welche von Landwirten als überzeugende Alternative erkannt und in deren landwirtschaftliche Praxis übernommen werden und
  • welche eine breite gesellschaftliche Akzeptanz bewirken. 

Das Projekt trug dazu bei, bestehende Konflikte zu entschärfen, die Vorteile des Energiepflanzenanbaus im Kontext einer nachhaltigen Energieversorgung zu verdeutlichen sowie sachgerechte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Die Kooperation von Partnern aus Praxis, Verwaltung, Beratung und Wissenschaft bildete einen zentralen Bestandteil des Projektes. Inhaltlich beschäftigten sich die Kooperationspartner insbesondere mit dem Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen auf unterschiedlichen, für die naturkraft-region repräsentativen Böden und Fruchtfolgen. Einen der Schwerpunkte bildete dabei das von der Universität Kassel entwickelte Zweitkulturnutzungssystem; der kombinierte Anbau von Winterung und Sommerung in einem Jahr bei minimaler Bodenbearbeitung gewährleistet einen ganzjährigen Bodenschutz. Um gleichzeitig die Artenvielfalt zu erhöhen, stand außerdem der Anbau alternativer Kulturen zum Silomais im Vordergrund; hier wurde bewusst auf bekannte Arten wie Grünroggen oder Triticale gesetzt und durch exotische Pflanzen wie Blühpflanzenmischungen, Riesenweizengras oder Durchwachsender Silphie ergänzt. Der Anbau von Mischkulturen, speziell die Kombination Roggen/Erbsen bzw. Wicken, wurde ebenfalls thematisiert.

Der Demonstrationsanbau in Großparzellen hat maßgeblich dazu beigetragen die Erfahrungen hinsichtlich Anbau, Ernte und Verwertung unterschiedlicher Biomassen zu erweitern. Alle Kulturen besaßen im Substratmix ihre Berechtigung, unterstrichen aber die Notwendigkeit des züchterischen Fortschritts und die Anpassung an unterschiedliche Standorte. Durch den Anbau verschiedener Alternativen zum Silomais mit annähernd vergleichbaren Flächen- und Methanerträgen kann das Anbaurisiko deutlich gestreut werden.

Die angelegten Demonstrationsversuche wurden zu Informations- und Weiterbildungszwecken genutzt, welche primär im Rahmen von Feldführungen und Veranstaltungen erfolgen. Die Ansprache richtete sich maßgeblich an Akteure aus dem Bereich Landwirtschaft und angrenzenden Fachgebieten, angestrebt wurde die Nachahmung innovativer Anbaukonzepte für Energiepflanzen. Eine weitere Zielgruppe waren Vertreter aus den Bereichen Natur-, Boden oder Wasserschutz und die interessierte Öffentlichkeit.

Ansprechpartner: Tanja Müller
Telefon: 05631- 954 120
Projektzeitraum: 09.05.14 - 31.07.15
Kategorien:Betroffene Wertschöpfungskette:
  • Biogas
Ebene des Stoffstroms:
  • Biomassebereitstellung
Weitere Kategorien:
  • Bildung & Wissenstransfer
  • Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
  • Naturschutz & Landespflege