BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Wärme für den Landkreis Gießen aus regenerativen Quellen

Region: Bioenergieregion Mittelhessen
Beschreibung:

Wärme für den Landkreis Gießen aus regenerativen Quellen

Ziel des Projektes ist, die Wärmewende im Landkreis Gießen an ihrer einflussreichsten und schwierigsten Stellgröße zu beeinflusst, nämlich beim Wärmeverbrauch der Privathaushalte. Diese Strategie bildet die Basis, in Landkreiskommunen Initiativen für eine effiziente, biomassebasierte Wärmeversorgung verbunden mit der  Einsparung von Wärme durch Sanierungsmaßnahmen anzustoßen.

Die Erstellung erfolgt durch die Bioenergie-Region Mittelhessen in einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Landkreis Gießen, den Stadtwerken Gießen AG (SWG) und der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Den Wärmeverbrauch in seiner Struktur darstellen

Mit der Analyse verbunden ist die Beantwortung folgender Einzelfragen: Wie viel Energie wird im Land Gießen bzw. in den einzelnen Kommunen auf Ortsebene zum Heizen verbraucht? Aus welchen Quellen wird diese Energie gewonnen? Wo liegen die kommunalen Brennpunkte des Wärmeverbrauchs? Wie alt sind die Heizanlagen? Wo liegen die Einsparpotenziale?

Entsprechende Informationen bilden die Grundlage für praktische,  kommunale Umsetzungsinitiativen. Um den Landkreis Gießen zukünftig mit regenerativer Wärme versorgen zu können, wird zunächst eine auf Kreiskommunen differenzierte  Wärmeverbrauchsanalyse entwickelt.

Verschiedene Methoden

Zur Wärmebedarfsermittlung sind verschiedene Methoden auf dem Markt vorhanden. Sie unterscheiden sich durch Personal- und Kostenaufwand bei ihrer Erstellung. Dementsprechend sind die Ergebnisse verschieden aussagekräftig.

Wir haben Schornsteinfegerdaten für den gesamten Landkreis ausgewertet. In einer Modellkommune haben wir zusätzlich den Wärmebedarf mit Hilfe der Gebäudetypologie (IWU) und über den Einsatz von Geobasisdaten (SmartGeomatics) berechnet. Ziel war, die Verfahren und ihre Ergebnisse miteinander zu vergleichen

Der Bedarf bestimmt den Aufwand

Auf Basis der Schornsteinfegerdaten, werden die Kommunen priorisiert. Kommunen mit einem besonders hohen Anteil an alten Öfen werden zuerst angesprochen. Ja nach den Gegebenheiten vor Ort wird dann gemeinsam mit den kommunalen Vertretern entschieden, ob direkt Maßnahmen umgesetzt werden oder weitere Methoden angewendet werden, um Daten mit einer höheren Aussagekraft zu erhalten.

Inzwischen haben wir die gesamte Bioenergie-Region Mittelhessen ausgewertet und starten in einem Ortsteil ein weiterführendes Projekt.

Von der Analyse zur praktischen Umsetzung

Folgende Entwicklungsschritte bilden die Grundlage für weitergehende praktische Entwicklungsaktivitäten

  1. Schritt: Systematische Information kommunaler Akteure und Entscheidungsträger zu den Analyseergebnissen. Entwicklung von Arbeitsstrukturen zunächst in Modellkommunen unter Einbeziehung bereits aktiver örtlicher Initiativen.
  2. Schritt:  Entwicklung und Anbahnung alternativer Formen der Wärmeversorgung zur Substitution regenerativer Wärmeträger durch Nutzung örtlicher Biomassepotenziale bzw. sonstiger regenerativer Wärmeträgerpotenzale.

Die ermittelten Wärmebedarfe von Privathäusern können beispielsweise den möglichen Wärmeüberschuss örtlicher Industrie gegenübergestellt werden. Auch können nachbarschaftliche Häuser mit hohem Wärmebedarf ermittelt werden. Die bietet die Basis für Verbundlösungen zur Beheizung mit gemeinsamen Pellet- oder Holzhackschnitzelanlagen. Es können auch Konzepte zum systematischen Austausch alter Heizungsanlagen entwickelt werden

Ansprechpartner: Peter Momper
Telefon: 0641 96985-0
WWW: zur Website des Projektes
Projektzeitraum: 01.09.12 - 08.07.15
Kategorien:Ebene des Stoffstroms:
  • Wärmemassnahme
Weitere Kategorien:
  • Bioenergiedorf / Bürgerbeteiligung
  • Energieeinsparung