BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2009 - 2012: Detail

Projekt: Energie aus Wildpflanzen in der Bioenergie-Region Südoldenburg - Eine Alternative zu Mais?

Bundesland: Niedersachsen und Bremen
Region: Bioenergie-Region Südoldenburg
Ansprechpartner: Kathrin Albers
Adresse:

Rombergstraße 53

49377 Vechta

Telefon: 04441/92 37 -64
Fax: 04441/92 37 -11
WWW: zur Website des Projektes
Beschreibung: Können blühende Wildpflanzen dem Mais als Energiepflanze Nummer eins Konkurrenz machen? Das Projekt "Energie aus Wildpflanzen", von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) soll das derzeit auf wenige Kulturpflanzen beschränkte Artenspektrum zum Biomasseanbau erweitern. Gleichzeitig soll es spezielle, auf die Biogasgewinnung abgestimmte, ertragsstarke Saatgutmischungen für die Direktsaat entwickeln, die sich zum Etablieren mehrjähriger Erntebestände eignen. Auch in der Bioenergie-Region Südoldenburg befinden sich Praxisflächen des Projektes „Energie aus Wildpflanzen“. Drei Biogasanlagenbetreiber haben die Saatmischung in diesem Frühjahr jeweils auf einem Hektar ihrer Flächen ausgebracht. Die Mischung besteht aus einjährigen Pflanzen, wie Sonnenblumen und Malven sowie mehrjährigen Stauden, die ab dem zweiten Jahr geerntet werden können. Einer der drei Landwirte aus dem Oldenburger Münsterland, die die Saatmischung testen, ist Heribert Kolhoff aus Goldenstedt. Auf seinem leichten Boden gedeihen die Wildpflanzen ganz hervorragend und haben bereits eine Wuchshöhe von über zwei Metern erreicht. Die Resonanz von Nachbarschaft und vorbeikommenden Radfahrern ist ausnahmslos positiv. „Viele kommen vorbei, um sich aus dem Randbereich einen Strauß blühender Malven für ihr Wohnzimmer zu pflücken.“, so Kolhoff. Die Wildpflanzen, die zur Bioenergiegewinnung gezüchtet werden, sind nicht nur schön anzusehen und bringen Abwechslung in die Landschaft, sondern schaffen auch zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der Feldflur. Durch reduzierte ackerbauliche Aktivität auf der Fläche können Wildtierverluste deutlich vermindert werden. Weitere Vorteile sind verringerte Dünge- und Pflanzenschutz-mitteleinträge in Gewässer sowie geringere Bodenverdichtung und verminderter Bodenabtrag. Der Landwirt profitiert von den Wildpflanzen in erster Linie durch Kosteneinsparungen bei Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Die größere Erntezeitspanne durch das breite Artenpotential vermeidet zudem Arbeitsspitzen auf dem Betrieb.  
Kategorie:
  • Bildung- und Wissenstransfer
  • Biogas
  • Biomasse-Bereitstellung
  • Naturschutz und Landschaftspflege
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Tourismus
  • Vorzeigeprojekt