BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2009 - 2012: Detail

Projekt: Umstellung des RPNV auf Biogasbetrieb

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Region: Natürlich Rügen - Voller Energie
Ansprechpartner: Dominique Diederich
Adresse:

Bioenergieregion Rügen

Stedarer Weg 1

18528 Bergen auf Rügen

Telefon: 0151-54 40 51 35
Fax: 0511-35 77 16 19
WWW: zur Website des Projektes
Beschreibung:Vor allem in einer touristisch geprägten Region wie Rügen nimmt der öffentliche Personennahverkehr eine tragende Rolle ein. Durch Verringerung des Individualverkehrs wird nicht nur das Klima geschont, sondern es erfolgt auch eine Entlastung des regionalen Straßennetzes. Das in der Hauptsaison extrem hohe Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Emissionen und Beeinträchtigungen können durch eine verstärkte Nutzung des Nahverkehrs reduziert werden. Um den Aspekt des Klimaschutzes weiter zu forcieren werden aktuell die Bedingungen für eine komplette oder zumindest teilweise Umstellung des RPNV auf klimaneutrales Biogas als Treibstoff untersucht. Den Rohstoff für das Biogas sollen unter anderem die Abfälle bilden, die im Schwerpunkt von den Touristen während ihres Aufenthaltes auf Rügen hinterlassen werden. Eine Aufbereitung des Gases mittels innovativer und kostengünstiger Membrantrenntechnologie auf eine ausreichend hohe Qualität macht es dann möglich, den regenerativen Treibstoff in Bussen des Nahverkehrs einzusetzen. Vor allem in der Hauptsaison in den Sommermonaten herrscht hier mit einem Anteil von über 60% am jährlichen Gesamtverbauch ein hoher Kraftstoffbedarf, während in der restlichen Zeit des Jahres deutlich geringere Mengen benötigt werden. Diese insbesondere im Winter zur Verfügung stehenden Überschussmengen lassen sich aufgrund der Flexibilität des Biogases dann in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umwandeln. Somit können zwei regionale Wertschöpfungsketten durch dieses Leuchtturmprojekt aufgebaut werden, das zudem noch auf der Verwertung von touristischen Abfällen fußt. Neben allen klimafreundlichen Aspekten ergibt sich durch den Einsatz von Reststoffen aus dem Tourismussektor auch ein wirtschaftlich positiver Nebeneffekt. Durch den Einsatz von Abfallbiomasse als Ausgangsstoff werden vergleichsweise niedrige Gestehungskosten erreicht, die dann über einen günstigen Treibstoffeinkauf zu reduzierten Ticketpreisen für den Fahrgast führen. Und geringere Fahrpreise bewirken in der Regel eine verstärkte Nutzung des dann „grünen“ Nahverkehrs. Die prognostizierten höheren Einnahmen der Verkehrsbetriebe sollen dann wiederum für die Verbesserung des Angebotes eingesetzt werden, was abermals den Fahrgästen zu Gute kommt und zu einer weiteren Verstärkung der Nutzungsintensität führen soll. Insgesamt können dann nicht nur die Touristen hinsichtlich höherer Mobilität von diesem Projekt mit Vorbildcharakter profitieren, sondern auch die Rüganer selbst.
Kategorie:
  • Bio-Kraftstoffe
  • Regionale Wertschöpfung
  • Tourismus
  • Vorzeigeprojekt