BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

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Energiepflanzen für die Biogasnutzung

FNR legt neue Förderschwerpunkte im Bereich Anbau und Züchtung fest

Die Nutzung von Energiepflanzen in Biogasanlagen gewinnt mit dem neuen EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zunehmend an Bedeutung. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) verstärkt daher ihre Bemühungen im Bereich der Entwicklung von leistungsfähigen und umweltverträglichen Energiepflanzen-Anbausystemen. Auch in der züchterischen Bearbeitung der relevanten Kulturpflanzen werden erhebliche Potenziale gesehen. Dies ist das Ergebnis des Ende November durchgeführten Fachgespräches, zu dem die FNR einlud.

 

Wichtige Entscheidungskriterien für die Auswahl von landwirtschaftlichen Kulturen für die energetische Nutzung in Biogasanlagen ergeben sich nicht nur aus dem Ertrag, sondern auch aus den Vergärungs- und Lagereigenschaften des Erntegutes. Favorisiert wurde dabei häufig die klassische Silomaisproduktion.

 

Hier soll in Zukunft eine größere Vielfalt genutzt werden. Ziel beim Energiepflanzenanbau ist, ökologische und ökonomische Aspekte praxistauglich zu verknüpfen.

 

Die übereinstimmende Meinung der Expertenrunde war demzufolge auch, dass die Agrarforschung auf ein möglichst breites Spektrum an Biogaspflanzen setzen sollte. Nur so ließe sich ein Ausbau der Bioenergie im Einklang mit der Natur gewährleisten.

 

Es gelte ferner, verschiedene Anbausysteme und Kulturarten hinsichtlich ökonomischer und ökologischer Aspekte vom Anbau über die Logistik bis hin zu den resultierenden Gasqualitäten und Gärrückständen zu analysieren. Interessante Ansätze bieten Mehrkulturenverfahren. Dabei geht es darum, auf den vorhandenen Flächen Fruchtfolgesysteme zu etablieren, die zwei oder gar mehrere Ernten pro Jahr ermöglichen. Diese zunächst intensiv erscheinenden Verfahren bieten jedoch Potenziale für eine Extensivierung und Erhöhung der Artenvielfalt.

 

Auch für die Züchtung ergeben sich aus solchen Konzepten neue Innovationspotenziale, z. B. hinsichtlich der gezielten züchterischen Beeinflussung von Aussaat- und Erntezeiten. Neben der Verbesserung von Ertragspotential und Ertragssicherheit geht es auch um die Reduzierung unerwünschter Inhaltsstoffe. Wichtig für die Züchter ist eine genaue Definition weiterer Zuchtziele auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse aus Anbauforschung und Technologieentwicklung. Ebenso ist die Bereitstellung effizienter Analysemethoden für die Bewertung von qualitätsrelevanten Faktoren als wertvoller Beitrag für die Unterstützung der Züchtungsforschung zu sehen.

 

Die Ergebnisse des Gülzower Fachgespräches „Züchtung und Anbau von Energiepflanzen für die Biogasnutzung“ zeigen den F&E-Bedarf auf und sind unter den Förderschwerpunkten Biogas detailliert wiedergegeben.

 

Nr. 385