BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Nutzung Bioenergie

Bioenergie – der vielseitige erneuerbare Energieträger

Die Rohstoffbasis für Bioenergie ist vielfältig, auch die daraus gewonnenen Energieträger, die Umwandlungsverfahren und die Formen der Endenergie bieten eine breite Varianz: Biomasse steht in fester, flüssiger und gasförmiger Form zur Wärmeerzeugung, zur Stromgewinnung und zur Herstellung von Biokraftstoffen zur Verfügung. Mit den verschiedensten Technologien und Verfahren und in den unterschiedlichsten Leistungsklassen kann aus Biomasse Energie gewonnen werden. Bioenergie in Form von Wärme liefern z. B. Kaminöfen und Pelletheizungen in privaten Haushalten. Biogene Wärme erzeugen auch die mit Waldrestholz-Hackschnitzeln befeuerten Dampferzeuger in Industrie und Gewerbe und Biogasanlagen oder Holzheizwerke zur Nahwärmeversorgung in Dörfern und Städten.

Bioenergie entsteht durch Stromerzeugung aus Altholz und Industrierestholz in Biomasse-Kraftwerken und durch Mitverbrennung von Biomassepellets in Kohlekraftwerken. Bioenergie ist Biogas aus landwirtschaftlichen Biogasanlagen, das je nach Aufbereitung und Konversionsverfahren – an der Anlage oder über das Erdgasnetz verteilt – zur Wärme- und Strombereitstellung oder als Kraftstoff genutzt wird. Auch das auf landwirtschaftlichen Betrieben gepresste und in Traktoren als Kraftstoff genutzte Rapsöl ist Bioenergie, ebenso wie Biodiesel und Bioethanol, die von der Mineralölwirtschaft den Diesel- und Ottokraftstoffen anteilig beigemischt werden. Und nicht zuletzt wird auch die aus Bioabfall, Klärgas und Deponiegas erzeugte Energie der Bioenergie zugerechnet.

 

Treibhausgasemissionen durch erneuerbare Energien vermeiden

Bioenergie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn Biomasse gibt bei der Nutzung nur die Menge Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre wieder ab, die die Pflanzen aus der Atmosphäre für ihr Wachstum entnommen haben, um wachsen zu können. Dank der Nutzung erneuerbarer Energien konnten die CO2-Emissionen im Jahr 2022 um 231,9 Mio. Tonnen reduziert werden, davon allein rund 74,3 Mio. Tonnen durch die Nutzung von Biomasse.

Entwicklung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung

Für die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien ist Biomasse mit Abstand der wichtigste erneuerbare Energieträger. Der Bioenergieanteil an der erneuerbaren Wärme lag in 2022 bei über 84 %. Er beinhaltet die Wärmebereitstellung aus Festbrennstoffen (z.B. Holz), flüssigen Energieträgern (z.B. Pflanzenöl), gasförmigen Brennstoffen (z.B. Biogas aus Gülle und Energiepflanzen sowie Klär- und Deponiegas) und dem biogenen Anteil des Abfalls.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Aus erneuerbaren Energiequellen stammten 2020 45,4 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs. Wenngleich mittlerweile der größte Anteil erneuerbarer Stromerzeugung von Windkraftanlagen geliefert wird, so ist auch der Beitrag der Bioenergie sehr erheblich. Strom aus Biomasse steht auch zur Verfügung, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern. Mit 50,6 Mrd. kWh lieferte Biomasse 2020 20,2 Prozent des erneuerbaren Stroms.

Biokraftstoffverbrauch in Deutschland

In 2020 wurden in Deutschland 52,2 Mio. Tonnen Kraftstoff verbraucht. Neben Dieselkraftstoff mit 62,3% und Ottokraftstoff mit 31,3% lag der Anteil biogener Kraftstoffe bei 5,9 % - bezogen auf den Energiegehalt. Biodiesel bleibt mit ca. 2,5 Mio. Tonnen der wichtigste Biokraftstoff in Deutschland. Er wird als Reinkraftstoff und vor allem über die Beimischung zu normalem Diesel genutzt. Pflanzenöl-Kraftstoff fand ausschließlich als Reinkraftstoff in angepassten Motoren Verwendung, während Bioethanol nahezu vollständig über die Beimischung zu Ottokraftstoff vertrieben wurde. Der Bioethanol-Absatz in Deutschland blieb in 2022 bei annähernd 1,2 Mio. Tonnen.