BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Ausbau der WSK Holzmobilisierung aus dem Privatwaldbesitz

Region: BioEnergieDialog Oberberg“RheinErft“Westerwald-Sieg
Beschreibung:

Bei einem Waldanteil von circa 40 %, davon fast 90 % Privatwald, ist Holz im Oberbergischen eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen für die stoffliche und energetische Nutzung. Leider wird Ihre Erschließung durch verschiedene Hemmnisse erschwert. Vor allem die kleinparzellierten Besitzverhältnisse stellen eine große Herausforderung für die Energieholzmobilisierung da. Eine Aufgabe, die einen langen Atem, aber auch immer wieder pragmatische Ansätze fordert.

Waldeigentümer in Oberberg sind zumeist Privatpersonen, deren Waldbesitz durchschnittlich 2,5 ha beträgt, die sich auf 5 Einzelflächen verteilen.  Ca. 25 % der Waldflächen weisen zudem eine Hangneigung von über 30 % auf. Gerade im Kleinprivatwald liegen noch große ungenutze Energieholzpotenziale, die jedoch schwer zu erschließen sind. Zum einen müssen geeignete Logistik und Absatzstrukturen aufgebaut werden, zum anderen muss man viel Überzeugungsarbeit leisten. Dies war ein breites Aufgabenfeld für das Regionalmanagement, denn es galt verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Diese waren zum einen die Förster als entscheidende Multiplikatoren auf der Fläche, als auch die Forstbetriebsgemeinschaften als wichtige Zusammenschlüsse zur effizienten Bewirtschaftung des Privatwaldes, sowie natürlich auch die nicht organisierten Waldbesitzer, deren unterschiedlichste Einstellungen und Bedürfnisse an Ökonomie und Ökologie berücksichtigt werden musste.

Durch die Projektarbeit des BioEnergieDialoges wurde bewiesen, dass über innovative Herangehensweisen eine nachhaltige Holzmobilisierung auch im kleinteiligen Privatwald möglich ist und sich bei einem intelligenten Mix von Erntemethoden und einer Kaskadennutzung auch finanziell rechnet. 

Laut Potentialabschätzungen des DBFZ, Deutschen Biomasseforschungszentrum sind in Oberberg noch ca. 29.000 tatro/a bisher ungenutzte Dendromasse nachhaltig mobilisierbar.

Deswegen wurden (zwischen 2012 und 2015) fünf dezentrale Biomassehöfe als Logistikzentren für die Energieholzproduktion eingerichtet, die eine Bündelung des Energieholzes der unzähligen Kleinwaldbesitzer ermöglichen. Einen weiteren Meilenstein stellt die Holzmobilisierungsbroschüre da. Sie zeigt wie man eine effiziente Logistikkette Holz aufbaut und wie die professionelle Nutzung des eigenen Waldes auch für Kleinwaldbesitzer rentabel wird.

Die Broschüre liefert einen konkreten Erfahrungsbericht für die gesamte Wertschöpfungskette, unterschiedliche Verfahrensweisen und praxistaugliche Handlungsempfehlungen für die Akteure. Insbesondere Waldbesitzer erhalten wertvolle Informationen.

In Westerwald-Sieg wurden diese Handlungsempfehlungen aus OBK in Altenkirchen in 2013 präsentiert und ein regionales Holznetzwerk begründet. Die Erfahrungen aus Oberberg und die Möglichkeiten für WWS wurden intensiv diskutiert. Der Waldbauverein Altenkirchen beteiligt sich daran ebenso wie die örtliche Geschäftsstelle der Landesforstverwaltung. Die Ansiedlung eines Biomassehofes wurde anvisiert. Dazu wurden Gespräche mit den Hackschnitzellieferanten aus OBK geführt und ein Kontakt zwischen Akteuren und einem Industriepark mit idealem Standort für einen Biomassehof wurden hergestellt.

Ansprechpartner: Peter Sprenger
Telefon: 02261 814 244
WWW: zur Website des Projektes
Projektzeitraum: 01.08.12 - 31.10.15
Kategorien:Betroffene Wertschöpfungskette:
  • Festbrennstoffe
Ebene des Stoffstroms:
  • Biomassebereitstellung
  • logistik_und_vermarktung
  • Anlagenbezogene Massnahme
Weitere Kategorien:
  • Bildung & Wissenstransfer
  • Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
  • Netzwerke / Organisation
  • Naturschutz & Landespflege