BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2012 - 2015: Detail

Projekt: Bioenergiedorf Gontershausen

Region: Bioenergieregion Mittelhessen
Beschreibung:

Bioenergie-Region Mittelhessen begleitet Genossenschaftsgründung zur Wärmeversorgung im Ortsteil Gontershausen der Stadt Homberg/Ohm

Erfolgsbilanz nach der zweiten Heizperiode: Heizkosten fallen im Vergleich zu früher rund 10% geringer aus.

Drei Komponenten umfasst das Nahwärmekonzept Gontershausen: die Biogasanlage der Familie Koch mit 240 kW elektrischer Leistung, zwei 150 Kilowatt-Holzpellet-Heizkessel und ein 4600 m langes Wärmeverteilungsnetz zu den 40 (60%) angeschlossenen Haushalten.

Ferner dient das Nahwärmenetz der regionalen Wertschöpfung und nicht zuletzt dem Klimaschutz, denn pro Jahr können durch die Substitution fossiler Brennstoffe etwa 87.500 l Heizöl oder 245.000 kg CO2 eingespart werden. So hat sich Gontershausen nach einem Jahr Betrieb  zu einem Vorzeige-Bioenergiedorf entwickelt.

Der gemeinsame Weg zum Bioenergiedorf

Die Biogas Koch GbR betreibt seit 2009 zwischen Gontershausen und Haarhausen eine Biogasanlage. Der Strom, den der Generator mit dem Biogas erzeugt, wird ins Netz eingespeist. Für die Abwärme bestand zunächst kein schlüssiges Konzept. Das hat sich inzwischen geändert!

Die Bioenergie-Region Mittelhessen unterstützte die Prozesse der Meinungsbildung (Bürgerinformationsveranstaltungen) und die Durchführung der Machbarkeitsstudie. Im Januar 2012 gründeten 37 Bürgerinnen die Nahwärmegenossenschaft.

Auch wirtschaftlich überzeugt das Bioenergiedorf

Rund 800.000 Euro hat das Nahwärmenetz gekostet. Die Hälfte wurde durch Fördergelder abgedeckt. Jedes Genossenschaftsmitglied bekam für die Einlage von 3000 Euro die Nahwärmeleitung bis ins Haus verlegt, wo dann ein Wärmetauscher installiert wurde. Die Kosten für Rohre und Heizkörper innerhalb des Hauses übernahm jeder Hausbesitzer selbst.
In Gontershausen zeigt sich, dass sowohl der anvisierte Baukostenrahmen als auch die Verbrauchskosten eingehalten worden sind. Der Wärmeanteil, den die Biogasanlage liefern konnte, war mit über 87,5 % sogar höher als erwartet. So mussten während der ersten Heizperiode über die zugekauften Holzpellets nur 12,5 % der Wärmeenergie abgedeckt werden statt der anberaumten 20 %,

Ansprechpartner: Jochen Köhler/Ortsvorsteher
Kategorien:Betroffene Wertschöpfungskette:
  • Biogas
Ebene des Stoffstroms:
  • Anlagenbezogene Massnahme
  • Wärmemassnahme
Weitere Kategorien:
  • Bioenergiedorf / Bürgerbeteiligung