BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekt 2009 - 2012: Detail

Projekt: Start für "Jugendforschungscamp für erneuerbare Energie"

Bundesland: Thüringen
Region: Bioenergie-Region Jena-Saale-Holzland
Ansprechpartner: R. KIlian
WWW: zur Website des Projektes
weitere WWW: www.bioenergie-region.de
Beschreibung:Am 28. Juni startete das Jugendforschungscamp für erneuerbare Energien auf dem Rittergut Nickelsdorf bei Crossen. Während dreier Ferienfreizeiten vermittelt das Team der Bioenergieregion gemeinsam mit Pädagogen des Vereins Ländliche Kerne e.V. und Studierenden der Uni Jena und der BA Gera Wissen über Umwelt, Klima und Energie. Ein Fotobericht zum Jugendforschungscamp im Juli 2010 ist auf www.jugendforschungscamp.de zu sehen. Ziel des Jugendforschungscamps für erneuerbare Energien ist es, Kinder und Jugendliche für die Themenfelder erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu sensibilisieren und zu begeistern. Allgemeines Wissen über fossile wie regenerative Energieträger, über deren Potentiale, Grenzen und Gefahren für Mensch und Umwelt soll dabei ebenso vermittelt werden wie Informationen und Motivation zur Berufs- und Studienorientierung mit Fokus auf das Zukunftsthema Energie. Als didaktisches Konzept wurden handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen gewählt. Pädagogische Methodenwechsel sorgen für Abwechslung und Kurzweil. Als Format wird ein Jugendcamp im Stil einer Ferienfreizeit, Klassenfahrt oder von Projekttagen gewählt. Währen eines frei wählbaren Zeitraumes zwischen einem und 14 Tagen können die unten genannten Module (Dauer jeweils ca. ½ Tag), ergänzt durch Angebote der Projektpartner, belegt werden. Das Europäische Jugendgästehaus Nickelsdorf bietet die passende Infrastruktur in Form von Unterkünften und Zeltmöglichkeiten, Veranstaltungs-, Seminar- und Computerräumen, Metall- und Holzwerkstätten, Bastelräumen, Spiel- und Entspannungsangeboten sowie Personal mit pädagogischer Ausbildung. Zudem hat hier das Team der Bioenergieregion Jena-Saale-Holzland seinen Sitz. Perspektivisch soll das Rittergut zudem zu einem „100%-Standort“ für die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut werden Als weitere Projektpartner konnte das aus Bildungsträgern und Institutionen der Region bestehende „Bildungsnetzwerk Umwelt, Klima, Energie“ für die Erweiterung des Angebotsspektrums, insbesondere in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, sowie Studierende der Uni Jena und der BA Gera gewonnen werden. Folgende Angebote werden den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt: Sonnenenergie: Das Rittergut gewinnt Energie aus einer Photovoltaik- und einer Solarthermieanlage, die besichtigt werden können. Handlungsorientierte Lernangebote, wie der experimentelle Aufbau von Photovoltaikanlagen, Solarkochern oder eines solar betriebenen Stirlingmotors, werden mit entsprechenden Messungen und Dokumentationen, vor allem aber mit der tatsächlichen Nutzung der gewonnenen Energie (z.B. zum Betreiben eines Laptops, Laden des Handys oder zum Zubereiten von Mahlzeiten) verbunden Windenergie: In Nähe des Rittergutes steht eine Windkraftanlage, die besichtigt werden kann. Der experimentelle Aufbau verschiedener Windkraftanlagen (analog Sonnenenergie) wird ebenfalls angeboten. Bei einem Lenkdrachenkurs kann die Kraft des Windes spielerisch erfahren werden. Wasserkraft: Der Verein „Ländliche Kerne“ e.V. bewirtschaftet nicht nur das Rittergut Nickelsdorf sondern ist auch Betreiber der „Robertsmühle“ im Eisenberger Mühltal. Hier entsteht gerade eine Schaubäckerei mit eigener Wassermühle, in der eine der ältesten Varianten der Nutzung regenerativer Energie erlebt werden kann. Ein Mühlen-Miniaturpark mit 8 Mühlenmodellen und ein Wasserkraft-Spielplatz sind bereit in Betrieb. Ein Höhepunkt des Jugendforschungscamp dürfte aber der Aufbau einer Gierseil- oder Strömungsfähre sein. An der Elster bei Crossen wird hier die Kraft des Wassers zum Überqueren des Flusses genutzt. Bioenergie: Das Rittergut Nickelsdorf deckt seinen Wärmebedarf neben der Nutzung von Solarthermie vor allem aus einer Holzhackschnitzel-Heizanlage, die erkundet werden kann. In der Bioenergieregion können zudem Biogasanlagen besichtigt werden und ein Besuch im Crossener Energiepflanzengarten oder dem „Pavillion Nachwachsende Rohstoffe“ der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft informiert über den Anbau von Energiepflanzen bzw. die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Zudem wird auf dem Rittergut eine Demonstrations-Biogasanlage errichtet Wetter und Klima: In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird die Auswirkung des Klimawandels anhand von Beispielen aus der Natur erläutert. In Nickelsdorf steht eine Messstation des Deutschen Wetterdienstes, die als Anschauungsobjekt und Datenlieferant dient. Von ihr ausgehend wird die Arbeit mit Sattelitenfotos und Klimadaten erklärt. Die Ermittlung von Biomassepotential anhand von Sattelitenbildern und die Veränderung unserer Kulturlandschaft durch den Anbau von Energiepflanzen sind ebenfalls Modulbestandteil. Unter dem Titel „Lebensraum im Wandel“ werden die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Umwelt, u.a. am Beispiel invasiver Arten, aber auch die Notwendigkeit der Veränderung unseres Umgangs mit Ressourcen und Energie erläutert (Elektro-)Mobilität: Mit einer Bahnanbindung in unmittelbarer Nähe und einem sehr gut ausgebauten Radwegenetz hat das Jugendforschungscamp für erneuerbare Energie auch in dieser Hinsicht einen günstigen Standort. Trotzdem wird das Angebot auch den Bereich Mobilität umfassen. Elektroroller, Pedelecs und sogar ein elektrifiziertes Liegerad werden zum Messen, Rechnen, Experimentieren und teilweise sogar zum Basteln zur Verfügung stehen. In Kooperation mit Fahrzeughändlern der Region soll perspektivisch die Mobilität kleinerer Gruppen durch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben gewährleistet werden. Das Jugendforschungscamp soll verstetigt werden. Geplant ist ein „Europäisches Jugendforschungszentrum für erneuerbare Energien“ in Kooperation mit dem Europäischen Jugendgästehaus Nickelsdorf des Vereins „Ländliche Kerne“ e.V. ab 2011. Perspektivisch soll der Neubau eines Lern- und Experimentierzentrums mit Übernachtungsmöglichkeiten in Form von energieautarken Erdhäusern entstehen.
Links:www.jugendforschungscamp.de www.bioenergie-region.de
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