Projekte - Details
Verbundvorhaben: Entwicklung leistungsfähiger und naturnaher Regulations- und Bekämpfungsverfahren als Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung; Teilvorhaben 1: Fallen- und Lockstoffentwicklung und -erprobung für Rüssel- und Borkenkäfer sowie Volatilerprobung in Borkenkäferfallen - Akronym: ReBek
Anschrift
Technische Universität Dresden - Fakultät Umweltwissenschaften - Fachrichtung Forstwissenschaften - Institut für Waldbau und Waldschutz - Professur für Waldschutz
Pienner Str. 8
01737 Tharandt
Pienner Str. 8
01737 Tharandt
Projektleitung
FKZ
22019917
Anfang
01.01.2020
Ende
31.12.2023
Projektwebsite
Ergebnisverwendung
Im Teilprojekt 1 wurden verschiedene Optimierungen zur Verbesserung der Effektivität und Selektivität von Fallen für Ips typographus erarbeitet. Die 12-Trichter-WitaTrap®-Falle erwies sich als am besten geeignet. Durch den Einbau eines Siebes konnte außerdem eine effektive Reduktion der Nützlingsbeifänge erzielt werden. Als am besten fangender Dispenser wurde Typosan® identifiziert. Für Hylobius abietis wurde eine effektiv und selektiv fangende Bodenfalle für einen Massenfang entwickelt sowie ein neuartiger Fangbehälter, der einfach und schnell zu handhaben ist. Als Alternative für Wälder mit flachgründigen oder skelettreichen Böden wurde außerdem eine Auflagefalle entwickelt. Hinsichtlich der Lockstoffentwicklung erwies sich die Kombination aus Ethanol und (-)-a-Pinen als am effektivsten. Die Massenfangversuche zeigten in Ansätzen, dass eine lokale Absenkung der Population möglich ist. Außerdem wurden weitere Erkenntnisse hinsichtlich der Fraßpräferenz für verschiedene Baumarten gewonnen. Im Teilprojekt 2 wurden für alle vier Hauptzielarten der Borkenkäfer mehrere Substanzen identifiziert, die die gewünschte ablenkende bzw. repellente Wirkung besitzen und damit als Push-Komponente im Management waldschädigender Borkenkäfer eingesetzt werden können. Bei der Reaktion der Borkenkäferantagonisten auf diese Substanzen zeigte sich für die Mehrzahl wie erwünscht keine bzw. keine negative Beeinflussung. In einigen Fällen wurde sogar eine fangsteigernde Wirkung erfasst. In einem Schritt in Richtung einer Anwendung von Repellentien in der Praxis wurde außerdem in zwei Ökoversuchen die Besiedlung von behandelten und unbehandelten Stammabschnitten der Gemeinen Fichte durch Ips typographus getestet. Dabei konnte die Anwendung und Ausbringung einer vielversprechenden Substanz praxisnah erprobt und die angewandte Methodik optimiert werden. Das Verfahren könnte in Zukunft genutzt werden, um Vortests mit neuen potenziellen Repellentien durchzuführen.
Aufgabenbeschreibung
Das Projekt ReBek hat sich zum Ziel gesetzt, leistungsfähige, naturnahe und pflanzenschutzmittelarme oder -freie Verfahren zur Abwehr von Schadorganismen in Wäldern und der durch diese verursachten Schäden zu entwickeln und damit zum Schutz der ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich wichtigen Ressource Wald mit ihren vielfältigen Funktionen und Ökosystemleistungen beizutragen. Der Fokus im Teilprojekt 1 lag dabei auf der Neuentwicklung und Qualifizierung von Bekämpfungsverfahren (Attract-and-Kill-Verfahren) für waldschädigende Borken- und Rüsselkäferarten an den Beispielen Ips typographus und Hylobius abietis mit Hilfe von Fallensystemen und Lockstoffen, die einerseits eine wirksame Schadinsektenregulation gewähren, andererseits aber auch die Pflanzenschutzmittelanwendung konzentrieren, minimieren oder sogar vermeiden. Das Teilprojekt 2 konzentrierte sich auf die Ausnutzung der Prinzipien der chemischen Kommunikation von Borkenkäfern zur Entwicklung naturnaher Regulationsfahren für die Beispielarten Ips typograpus, Ips sexdentatus, Xylosandrus germanus und Trypodendron lineatum, bei denen mittels Einsatzes bekannter und weiter zu qualifizierender oder neu zu identifizierender Non-Host- bzw. Non-Habitat-Volatile und Antiaggregationsstoffe ungeeignete Habitate bzw. ungeeignetes Brutmaterial vorgetäuscht bzw. eine generelle Repellenz verursacht wird, die der chemischen Tarnung von schützenswerten Objekten wie z. B. Rohholz dient. Beide Teilprojekte berücksichtigten dabei auch die Reaktion von Nützlingen