BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Forschung live

Direktmethanisierung zur Flexibilisierung kleiner und mittlerer Biogasanlagen

Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) präsentiert Ergebnisse aus dem Verbundforschungsvorhaben „FlexBiomethane“ auf der Fachtagung "Ländliche Energieversorgung ist die Zukunft: Möglichkeiten und Potenziale der ländlichen Energieversorgung - Von der Wärme- und Stromerzeugung bis zum grünen Gas“.

Ziel des Forschungsprojekts „FlexBiomethane“ ist es, vor Ort mit dem Kohenstoffdioxid (CO2) aus dem Biogas-Prozess und mit Wasserstoff (H2), der aus der Elektrolyse mit Strom aus z.B. PV oder Windkraft gewonnen wurde, Biomethan (CH4) zu erzeugen. Überschussstrom aus erneuerbaren Energien kann in Form von Methan im Gasspeicher der Biogasanlage zwischengespeichert werden. Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die Friedrich Alexander-Universität in Erlangen (FAU) und die regineering GmbH forschen an Methoden für eine einfache und kosteneffiziente, dezentrale Biogasaufbereitung und erproben diese in einer Pilotanlage. Im Projekt „FlexBiomethane“ wird die katalytische Direktmethanisierung von Biogas in kleinen und mittleren Biogasanlagen entwickelt. Der Vorteil liegt dabei darin, dass für die Methanisierung keine aufwendige Biogasaufbereitung mit CO2-Abspaltung notwendig ist, da das katalytisch erzeugte Methan zurück in den Biogasfermenter gespeist und anschließend mit vorhandener Technik am Anlagenstandort verstromt wird. Auf diese Weise wird auch die Abwärmenutzung deutlich vereinfacht. Aufwand und Kosten gegenüber anderen katalytischen oder biologischen Methanisierungskonzepten reduzieren sich auf diese Weise substanziell. Perspektive hat das entwickelte Speichersystem „FlexBiomethane“ als Nachrüstoption für bestehende Biogasanlagen. Es bietet eine Post-EEG-Perspektive insbesondere für Biogas-BHKW-Anlagen, bei denen kein wirtschaftlicher Zugang zum Erdgasnetz geschaffen werden kann.

Erfahren Sie mehr zum Entwicklungsstand und zu Ergebnissen im Projekt "FlexBiomethane" beim aktuellen Vortrag „Direktmethanisierung zur Flexibilisierung kleiner und mittlerer Biogasanlagen“ von Charley Flach (THI) am 20.07.2022 auf der Fachtagung "Ländliche Energieversorgung ist die Zukunft: Möglichkeiten und Potenziale der ländlichen Energieversorgung - Von der Wärme- und Stromerzeugung bis zum grünen Gas".

Information zu weiteren interessanten Vorträgen und Anmeldung auf:

Links zum Verbundforschungsvorhaben "FlexBiomethane":

Weitere Infos:

Hintergrund:

Biogasanlagen sind unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung in Deutschland. Sie können flexibel Strom und Wärme bereitstellen bzw. Biomethan in Gasnetze und Gasspeicher einspeisen. In Verbindung mit einer örtlichen Elektrolyse von erneuerbarem Strom aus z. B. PV bzw. Windkraft und Nutzung des so erzeugten Wasserstoffs für die Methanisierung des im Biogasprozess anfallenden CO2, kann der Biogas- und Energieertrag sowie die Systemleistung signifikant verbessert werden. In einem Verbundforschungsvorhaben, das über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird, untersuchen Wissenschaftler der THI, der FAU und der regineering GmbH vielversprechende Ansätze zur Energiespeicherung und Sektorenkopplung durch Methanisierung von Wasserstoff.