BioenergieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Forschung live

Wirksame und praktikable Konzepte zur Emissionsminderung bei Kaminöfen

Kaminöfen entlassen über die Rauchgase partikuläre und gasförmige Schadstoffe in die Umwelt. Über die Festlegung von Anforderungen an Mindestwirkungsgrade und Emissionswerte in der 1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung wird auf eine Begrenzung der toxikologisch relevanten Konzentrationen und Schadstofffrachten hingewirkt. Im Rahmen des Projekts TeToxBeScheit wurde untersucht, in welchem Maße mit innovativen marktverfügbaren Technologien eine weitergehende Emissionsminderung erreicht werden kann. Untersucht wurde der Einsatz von Katalysatoren und elektrostatischen Partikelabscheidern (E-Abscheider) sowie deren kombinierter Einsatz. Im Projekt ist neben der technisch zu messsenden Schadstoffminderung insbesondere auch das toxikologische Minderungspotenzial bezüglich human- und ökotoxikologischer Aspekte erforscht worden. Es wurde eine umfassende Bewertungsmatrix entwickelt, mit der die schadstoffspezifische und toxikologische Minderungswirkung der untersuchten Technologien herausgestellt werden kann. Auf Basis der erarbeiteten Datenbasis werden wirksame und praktikable Konzepte zur Emissionsminderung identifiziert und Empfehlungen abgeleitet. Die spezifische Integration und Kombination beider Minderungstechnologien, Katalysatoren und E-Abscheider besitzt das größte Potential für eine praxisrelevante Minderung der Gesamt-Schadstofflast von Scheitholzfeuerungen. Der Katalysator mindert vor allem flüchtige Substanzen mit hohem akut toxischen Potential, während der E-Abscheider die chronisch wirkende Belastung durch Feinstaub mindert. Beide Aggregate reduzieren die Emission von polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), worunter sich krebserregende Verbindungen befinden. Die Ergebnisse des Verbundforschungsvorhabens TeToxBeScheit zeigen, dass mit den marktverfügbaren Techniken Emissionswerte erreicht werden können, die deutlich unterhalb der Grenzwerte der 1. BimSchV liegen. Vor allem in der Ausstattung der 11,5 Mio. Einzelraumfeuerungen im Bestand mit nachrüstbarer Emissionsminderungstechnik besteht großes Potential für eine reale Verbesserung der Luftqualität in Deutschland. E-Abscheider zur Nachrüstung sind bereits von unterschiedlichen Herstellern auf dem Markt.

Links:

https://www.teer.rwth-aachen.de/cms/TEER/Forschung/Forschungsprojekte/~chgyt/TeToxBeScheit/

https://www.uniklinik-freiburg.de/umweltmedizin/umwelt-nano-toxikologie/projekte.html

https://veranstaltungen.fnr.de/fileadmin/Projekte/2019/lenkungsausschuss/wohter.pdf

https://www.dbfz.de/fileadmin/user_upload/Referenzen/Schriftenreihen/Tagungsband/Abscheider_Fachgespraech_2022.pdf

 

Kontakt zu den Projektleitern und Download Abschlussberichte

https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22041118

https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2219NR091

https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22040018

 

Marktübersicht Staubabscheider

https://heizen.fnr.de/heizen-mit-holz/marktuebersicht-staubabscheider

 

Blauer Engel „Kaminofen für Holz“

https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt/kaminoefen-fuer-holz

 

Feuerungsuntersuchung mit Air-liquid-Interface-Expositionssystem am Kaminofen mit Katalysator und E-Partikelabscheider; Quelle: Lisa Feikus, TEER RWTH Aachen

Feuerungsuntersuchung mit Air-liquid-Interface-Expositionssystem am Kaminofen mit Katalysator und E-Partikelabscheider; Quelle: Lisa Feikus, TEER RWTH Aachen